Die Flüchtlinge, die Reaktionen und die Gründe
Es ist schon frustrierend, dass es kein anderes Thema mehr zu geben scheint, als die derzeitige Flüchtlingskatastrophe in Europa. Da stehen Millionen Menschen aus Afrika, Arabien und vom Balkan vor der Tür und wollen in die Länder der EU. Sicher muss man differenzieren. Die Kosovaren, Mazedonier, Albaner und Serben haben keine Chance, als Flüchtlinge Anerkennung zu finden – und das ist grundsätzlich richtig. Es herrscht auf dem Balkan kein Krieg, kein Bürgerkrieg und auch keine politische Verfolgung. Ja, die wirtschaftlichen Zustände sind dort schwierig, gerade auch für Minderheiten wie die Roma. Vielleicht könnte man dort eher Entwicklungshilfe leisten, als Betreuungskosten für Flüchtlinge zu investieren. Wer mit hauptamtlichen Flüchtlingsbetreuern spricht, die seit Jahren in dieser Branche unterwegs sind, wird feststellen, dass sie dies genauso sehen – egal aus welcher politischen Ecke sie kommen.
Anders sieht es sicher in Syrien, dem Irak, in Eritrea, Libyen oder Somalia aus. Hier bestimmen Rebellen und Milizen das Geschehen, hier greift das deutsche Asylgesetz, das doch dringend einer Novellierung bedarf. Doch für sie bleibt zu wenig Zeit und Kraft übrig. Hier müssten Integrationsbestrebungen ansetzen, aber es gibt eigentlich keine Chance dazu, weil zu viele Menschen zu uns kommen. Man sollte hier vielleicht mal die Hintergründe beleuchten. Die führende USA, sorgt mit ihren Vasallen Frankreich, England und auch Deutschland dafür, dass relativ stabile (wenngleich sicher nicht in unserem Sinne demokratische) Länder zurück ins Mittelalter gebombt werden – man denke nur mal an die relativ säkularen Systeme in Syrien oder Libyen. Und dann wundern wir uns, dass die Produkte dieser Politik vor unserer Tür stehen?
Ich glaube, die Welt würde sich ganz anders entwickeln, wenn wir all die ankommenden Flüchtlinge in Europa ganz einfach auf ein richtig sicheres Schiff (die Aida-Flotte wäre vielleicht geeignet) setzen und über den großen Teich nach Amerika schicken würden. Vielleicht würden die Amis am Ende begreifen, dass Kriegstreiberei Folgen auch für die eigene Gesellschaft hat – abseits von Traumata der Soldaten.
Diese Kritik soll nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die deutsche Politik in Sachen Flüchtlingspolitik wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Es gibt bis heute kein kluges Einwanderungsgesetz. Einfach Einwanderung zuzulassen, ist auch keine Lösung, denn wer in Albanien als Arzt weggeht, der löst bei uns ein Problem…und schafft in seiner Heimat ein neues. Die Thematik ist schwierig und differenziert. Schon allein deshalb verbietet es sich, mit simplen rassistischen Sprüchen die Betroffenen statt der Schuldigen zu belästigen.