Angst essen Seele auf – Islamismus auf der Gewinner-Seite

Rainer Werner Faßbender überschrieb einst sein zentrales Filmwerk mit oben genanntem Titel – Angst essen Seele auf. Und makabererweise geht es dabei um eine europäische Frau und einen Araber aus Marokko als zentrale Figuren. Der Film aus den frühen 70-er Jahren trat damals eine Welle an Diskussionen los. Wie gehen wir mit Gastarbeitern um? Was macht uns Fremden gegenüber feindselig? Welche Klischees über andere Ethnien entsprechen vielleicht doch der Realität?

Die Diskussionen von einst haben sich gewandelt, doch viele Fragen stellen sich auch heue wieder. Die Gesellschaft ist hysterisch, wenn es darum geht, mit Menschen muslimischen Glaubens umzugehen. Die Bedrohungslage wird hochstilisiert und das öffentliche Leben leidet unter der Angst, die ja bekanntlich die Seele aufisst. Jüngst fiel gar das traditionsreiche Profi-Radrennen „Rund um den Henninger Turm“ aus, das mittlerweile – auch hier ist der gesellschaftliche Wandel sichtbar – „Rennen rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ heißt, aus. Die Behörden hatten Bedenken, wegen Terrorgefahr. Anderthalb Tage vor dem Start war ein Pärchen verhaftet worden, dass – glaubt man den Ermittlern – einen Bombenanschlag auf eine größere Veranstaltung im Schilde führte. Aus Angst vor weiteren Mittätern und potenziellen Trittbrettfahrern holte man die Profis aus dem Sattel, bevor sie darauf saßen.

Diese Kapitulation vor einem unsichtbaren Feind mag der eine oder andere als Feigheit der Polizeibehörden verstehen, es mag sogar andere geben, die aus Sicherheitsgründen für Fahrer und Zuschauer die Reaktion goutieren. Ich gehöre nicht dazu. Das Zurückzucken ist genau das, was wenige islamistische Eiferer wollen: Sie wollen für Verunsicherung sorgen und durch steigende Sicherheit die westliche Wertewelt ihrer freiheitlichen Grundlagen berauben. Wer ein bisschen mehr Sicherheit mit der Aufgabe von Freiheit erkaufen will, wird schnell in einer Diktatur landen. Wer es nicht glaubt: Im dritten Reich waren alle sehr sicher – so sie sich den Machthabern nicht kritisch gegenüberstellten. In der DDR galt das Gleiche für jene, die die führende Rolle der SED nicht in Zweifel zogen. Damals brüsteten sich die Machthaber mit hoher Sicherheit, die über sämtliche mediale Kanäle – alle gleichgeschaltet – die Bevölkerung in selbiger wiegen sollte. Darüber sollte man auch heutzutage mal wieder nachdenken.

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